Der Verband Freier Berufe Sachsen e.V.
Der Landesverband der Freien Berufe Sachsen e.V. ist ein Verband von Verbänden.
Gegründet wurde er 1990, um sich der berufsübergreifenden Anliegen der Freien Berufe im Freistaat Sachsen anzunehmen, sie zu vertreten sowie für Erhaltung und Ausbau des Freien Berufs zu wirken. Diese Interessenvertretung findet gegenüber den Organen der Landespolitik, den Medien in Sachsen sowie der allgemeinen Öffentlichkeit statt.
Vor allem geht es dem LFB Sachsen auch darum, die Rolle der Freien Berufe im Rahmen einer freiheitlichen demokratischen Gesellschaftsordnung zu verdeutlichen. Damit verbunden ist als "interne Aufgabe" die Pflege der Beziehungen aller Freien Berufe untereinander.
Mitglieder sind derzeit 18 Verbände und Körperschaften einzelner Freier Berufe in Sachsen, denen rund 46.000 Freiberufler angehören. Einzelpersonen können nur den Status eines fördernden Mitglieds erlangen.
Der LFB Sachsen ist seinerseits Mitglied im Bundesverband der Freien Berufe (BFB).
Freie Berufe in Sachsen – gestern, heute und morgen
Nach der politischen Wende des Jahres 1989 standen die Angehörigen der Freien Berufe an erster Stelle beim Aufbau ihrer Kanzleien, Praxen und Büros. Die wieder gewonnene Freiheit und die Möglichkeiten einer demokratischen Gesellschaft entfachten einen wahren Gründungsboom. Auch die widrigen Rahmenbedingungen wie niedrige Honorare, unzureichende Auftragslage und unklare Rechtsfragen konnten die Aufbruchstimmung nicht bremsen.
Heute sehen sich die Angehörigen der Freien Berufe mit einer wirtschaftlichen Stagnation, wachsender Bürokratie sowie den noch immer bestehenden Honorarunterschieden zwischen Ost und West konfrontiert. Die schleppende Durchsetzung von dringend notwendigen strukturellen Änderungen der Gesellschaft, das bekannte demografische Problem und eine offensichtliche Vertrauenskrise in die Fähigkeiten der Politik führen zu einer wachsenden Unsicherheit der Bürger und einem erhöhten Bedarf an Beratungsund Dienstleistungen, wie sie die Freien Berufe erbringen.
Die Zukunft der Freien Berufe wird maßgeblich von den Regelungen beeinflusst, die EUweit einheitlich getroffen werden. In vielen Bereichen sind hier Chancen zu sehen, aber ebenso Probleme. Die berufsrechtlichen Regelungen, insbesondere Honorar- und Berufsordnungen, müssen modernisiert werden. Einheitliche Qualitätskriterien und Transparenz der Leistungen sollen den Bürgern eine Vergleichbarkeit der Angebote ermöglichen. Der zunehmenden Bildung von Kapitalgesellschaften in klassischen Sparten der Freien Berufe, wie etwa den Apotheken, wird der LFB Sachsen stets entgegentreten. Oberstes Gebot muss die Unabhängigkeit der Beratungs- und Dienstleistungen der Angehörigen der Freien Berufe sein.